Allerdings zielten diese
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experimentellen Untersuchungen auf das deutliche optische Wahrnehmungsver mögen des Neugeborenen: Sie reizten das Neugeborene mit schwacher Lichtquelle im abgedunkelten Inkubator. Zu ihrer Verwunderung beobachteten sie, dass das Kind sich mit Gesicht und ganzem Körper zur Lichtquelle hin einstellte. Das Neugeborene verfolgte die Lichtquelle, indem es von einer asymmetrischen Körperlage zur anderen reziproken Asymmetrie die quer über den Körper wandernde Lichtquelle mit Gesicht und gesamten Körper verfolgte- in fließenden und nicht massenhaften Bewegungsabläufen. Wurde die Lichtquelle im Experiment angehalten, so bewegte sich das Kind noch etwas weiter, hielt an und wendete sich, wieder den gesamten Körper einbeziehend, soweit zurück, bis es die Lichtquelle erneut in der Mitte seines Gesichtsfeldes hatte. Augen- und Kopf-
bewegungen wurden von Arsavsky, Krujucko und Kolarova als zielgerichtet gedeutet. Es wurde aber nicht erkannt, dass komplizierte Einstellungsbewegungen als jeweils streng geregelte Haltungsänderung des gesamten Körpers mit allen Extremitäten den nötige Haltungshintergrund bereits für die ersten visuellen Orientierungen bildet. Stellt sich die gesamte Körperhaltung des Neugeborenen mit bestimmter Haltung auf den Lichtreiz ein, so muss ein efferenter Weg auch vom okzipitalen Gebiet zum subkortikalen motorischen Zentrum, verantwortlich für die posturale Steuerung, in Funktion sein. Wo diese hohe In tegrationsebene liegt, wagen wir nicht zu vermuten.