Bei Einsatz von mehr als 14 Gew.% Ci-C3-Salzen läßt sich keine verbesserte Wirkung der Zusammensetzung
feststellen, während bei Verwendung von weniger als 1 Gew.% Ausfällungen auftreten.
Eine Überschreitung des Propionsäureanteils von >59 % läßt keine Verbesserung der Konservierungswirkung und
der Produkteigenschaften gegenüber konzentrierter Propionsäure erkennen. Bei einer Unterschreitung von 10 % Pro-
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pionsäure tritt Ausfällung der gelösten Mischungskomponenten auf.
Wenn die Gesamtzusammensetzung weniger als 30 % Wasser enthält treten Ausfällungen auf, und aufgrund der
größeren Propionsäuremenge können Korrosionsprobleme entstehen. Eine Überschreitung des Wassergehaltes von
>80 % führt bei Kontakt mit der Propionsäure zum Ausfällen der Benzoesäure.
Als Alkali- bzw. Erdalkalimetallsalze von Benzoesäure sind Natrium-, Kalium-, Cäsium-, Lithium-, Magnesium-, Kai-
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zium-, Barium-, und Ammoniumsalze geeignet. Bevorzugt werden Natriumbenzoat und Ammoniumbenzoat eingesetzt,
da diese Salze gut wasserlöslich sind.
Als Alkali- bzw. Erdalkalimetallsalze von Ci-C3-Carbonsäuren sind die Natrium-, Lithium-, Kalium-, Cäsium-,
Magnesium-, Kalzium-, Barium- und Ammoniumsalze von Propionsäure, Essigsäure und Ameisensäure geeignet.
Natriumsalze der genannten Säuren sind bevorzugt. Alkali- bzw. Erdalkalimetallsalze höherer Carbonsäuren sind
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für die erfindungsgemäße Zusammensetzung nicht geeignet, da bereits die C4-Säure wegen der starken Geruchsbe-
lästigung zum Konservieren von Futter nicht einsetzbar ist.
Die angegebenen Mengen an Benzoat und Salzen von C-|-C3-Säuren sind berechnet als Natriumsalze angege-
ben. Bei Messung in schwach saurer Lösung durch gaschromatographische Säureanalyse wird Propionat, Formiat und
Acetat als Säure bestimmt; der Salzanteil kann anschließend über die Natriumbestimmung berechnet werden. Die vor-
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stehend genannten Angaben für Natriumsalze können in die entsprechenden Anteile, berechnet als Säuren, umge-
rechnet werden. 5 - 41 Gew. % Natrium-Benzoat entsprechen z.B 4,2 - 34,7 Gew.% Benzoesäure. 1-14 Gew. %
Natrium-Ci-C3-Salze entsprechen 0,8 - 10,8 Gew.% Propionsäure, 0,7 - 9,5 Gew.% Ameisensäure bzw. 0,7 -10,2
Gew.% Essigsäure.
Konzentrierte Propionsäure ist handelsübliche 99-%ige Propionsäure. Es wird bevorzugt technische Futtermittel-
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qualität eingesetzt. Wasser ist übliches Leitungswasser.
Als zu konservierende Futtermittel sind alle nicht fermentierenden Futtermittel geeignet, insbesondere Getreide,
Futtergetreide, Feuchtgetreide mit mehr als 14% Feuchtegehalt, Heu, Halbheu, Körnermais, Maisprodukte wie
geschrotete Maiskörner, industrielles Mischfutter (enthält unter anderem Leguminosen, Soja, Zuckerrübenschnitzel,
Getreide und andere Bestandteile) geeignet.
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Als Feuchtegehalt wird der Trocknungs- bzw. Gewichtsverlust bei Trocknungstemperaturen von 60 - 1 05°C verstan-
den. Futtermittel mit Restfeuchten >14 % sind nicht lagerfähig. Ein Haltbarmachen durch Sauregärung bzw. Fermen-
tierung ist erst ab Feuchtegehalten von >35 % möglich.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen haben pH-Werte von mehr als 4,8.
Sie sind daher deutlich weniger sauer als die vorstehend genannten bekannten Zusammensetzungen mit Säure-
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anteilen von 60 - 96 Gew.%, deren pH-Wert im Bereich von 2 bis 4 liegt. Die beanspruchte Mischung ist daher deutlich
weniger korrosiv und ätzend als die bekannten Mischungen mit hohem Säureanteil.
Durch die nachstehend beschriebenen Beispiele konnte bezeigt werden, daß mit der beanspruchten Zusammen-
setzung ein überraschender synergistischer Effekt hinsichtlich der Wirkung gegen Schimmelpilze erzielt wird. Obwohl
die für reine Propionsäure empfohlene Dosismenge um bis zu 60% unterschritten wird, und die verwendete Natrium-
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benzoatmenge weit unterhalb der für Schimmelpilze bekannten minimalen Hemmkonzentration (2000 - 5000 ppm bei
pH 5 nach Lück, 1995) liegt, weist die beanspruchte Zusammensetzung einen Hemmeffekt für die Bildung von Schim-
melpilzen auf, der vergleichbar oder besser ist als der durch reine Propionsäure erzielte Effekt. Durch die nachstehend
beschriebenen Beispiele konnte ebenfalls gezeigt werden, daß allein die Zugabe der Propionsäurekomponente in einer
Menge von 2 -4 l/t keine ausreichende fungizide Wirkung hat, sondern daß eine ausreichende Wirkung erst durch die
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Kombination von Propionsäure mit dem Benzoat-Propionat-Gemisch erzielt wird.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung erfolgt in zwei Stufen. Zunächst wird eine Alkali- oder
Erdalkalimetallsalze von Benzoesäure und C-|-C3-Carbonsäuren enthaltende Salzlösung hergestellt. Diese wird dann
zu konzentrierter Propionsäure gegeben. Die Reihenfolge der Zugabe ist nicht austauschbar. Die Säure muß unbedingt
vorgelegt werden, da anderenfalls die Salze sofort ausfallen würden.
so
Bevorzugt enthält die Salzlösung 261 g Natrium-Benzoat (entsprechend 222 g Benzoesäure), d.h. 23 Gew.%
Natrium-Benzoat, und 95 g Natriumpropionat (entsprechend 73 g Propionsäure), d.h. 8,4 Gew.% Natrium-Propionat.
Die Dichte dieser Salzlösung beträgt ca. 1,133 kg/l. Der Wasseranteil dieser bevorzugten Salzlösung beträgt ca. 68
Gew.%.
Das Mischungsverhältnis der Salzlösung mit Propionsäure beträgt nach Volumen 90:10 bis 50:50, wobei 60:40
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bevorzugt ist. Das heißt, die Salzlösung, enthaltend Benzoat und Propionat, wird bevorzugt im Verhältnis 3:2 mit kon-
zentrierter Propionsäure gemischt, wobei die oben genannte Mischungsreihenfolge eingehalten werden muß. Die Salz-
lösung wird dabei langsam zur Propionsäure gegeben, wobei Mischen z.B. durch Rühren erfolgt. Beim
Mischungsverhältnis 60 : 40 wird die beste Dosiswirkung bei geringstem Propionsäureanteil erzielt.
Die so erhaltene Lösung ist gebrauchsfertig und enthält ca. 16 Gew.% Natriumbenzoat, ca. 6 Gew.% Natriumpro-