Die Gregorianik erreichte vom 11. -13. Jh. ihre Blüte. Dann gab sie zu Anständen hinreichenden
Anlaß. Man warf ihr vor, daß der Geist des Singenden durch die Schwierigkeit der Musiknoten
vom Textsinn zu sehr abgelenkt werde; mit anderen Worten: die große Melodik sei zum Teil zu
selbstzwecklich, zu kompliziert, sie vertrage zwecks Beförderung der Andacht eine Vereinfachung.
Die Süßigkeit der Stimme könne den Sänger leicht eitel machen. „Sänge der Geistliche schlecht, so
errege es ihm Husten und Galle, dem Hörer aber Gelächter... der gregorianische Gesang, wie er bis jetzt
geschieht, und das Orgelgetön sind leerer Schall, nur clamor statt amor dei...