Die Welt:Sie sind seit dem vergangenen Sommer Kapitän des BVB. Hat sich für Sie dadurch etwas verändert?
Hummels:Es wird noch mehr auf mich projiziert, auch was unsere aktuelle Krise angeht. Mein Verhalten wird noch genauer beobachtet. Nach unserer 0:1-Niederlage gegen den Hamburger SV habe ich beispielsweise das Stadion relativ schnell verlassen. Das hatte ich zwar vorher auch schon mehrere Male gemacht – übrigens auch nach Siegen –, aber weil ich Kapitän bin, wurde das besonders wahrgenommen und bewertet. Nach unserer Niederlage in Berlin war ich auf dem Weg zu den Fans, aber meine Mitspieler standen noch im Mittelkreis. Ich hatte gesundheitliche Probleme, bin dann in die Kabine – und wurde kritisiert.
Die Welt:Welche Schlüsse haben Sie daraus gezogen?
Hummels:Wer meinen körperlichen Zustand nach diesem Spiel gekannt hätte, würde wahrscheinlich ein gewisses Verständnis dafür entwickelt haben. Aber die Leute wussten nichts darüber und haben mich für mein Verhalten kritisiert. Damit muss ich leben. Vielleicht muss ich, was das angeht, auch noch etwas dazulernen.