Wenn ich Gene Ammons so höre, sehe ich auch sofort einen Typen vor mir mit Hut und Zigarre im Mundwinkel. Er hat einfach „Style“, ist auf jeden Fall zumindest eine klangliche Stilikone. Der amerikanische Jazzkritiker Ira Gitler meinte einmal, er habe „einen Sound wie ein 15-stöckiges Hochhaus“. Auf jeden Fall ist der Sound einzigartig, unverwechselbar, individuell.
Ich habe mit meinem Studenten darüber gesprochen, dass ich glaube, dass es im Jazz (und natürlich nicht nur dort) auf „Style“ ankommt. Darauf, dass man ein „Typ“ wird – oder besser gesagt: zu dem stehen muss, was oder wer man ist. Er meinte darauf, „ja, man muss schon seine eigene Stimme finden“. Aber diesen Satz habe ich schon so oft von jungen Jazzmusikern gehört, dass er nichts eigenes mehr haben kann.