Die Erzählerin in Leibhaftig wird während ihres Krankenhausaufenthalts auf die
Schuldfrage gestoßen, welche Nietzsche mit dem Christentum in Verbindung bringt. Sie
fragt sich, welche Schuld sie auf sich geladen hat, womit sie dieses Unglück der
Krankheit verdient hat, ist sich aber gleichzeitig sicher: „Ich schmähe die Religion, die
uns für jedes Unglück eine Schuld als Ursache einredet.“ [LB 127] Gleichzeitig aber
kann sie sich nicht ganz freimachen von dem Gedanken; den nächsten Anfall von
Schüttelfrost empfindet sie als „Strafaktion“. [LB 128]