Gemische von Cumarin- und Flavonderivaten kommen in zahlreichen
Pflanzen vor, und so wurde zunächst einmal versucht, für diese
Wirkstoffgruppen die Trennmöglichkeiten zu ermitteln. Nach systematischer
Erprobung zahlreicher Fließmittelsysteme fanden wir in der
Mischung Toluol/Äthylformiat/Ameisensäure 5 : 4 : 1 ein System, das
in 30—35 Min. zahlreiche Pyronderivate zu trennen vermag. Abb. l (Gx)
zeigt die Trennung und die J?F-Werte der untersuchten Cumarinderivate.
Die Zonen entsprechen einer Auftragemenge von nur 0,1 %
und sind im langwelligen ultravioletten Licht an ihrer blauen, beziehungsweise
gelben Fluoreszenz gut zu erkennen.
Mit dem gleichen Fließmittel gelingt auch die Dünnschicht-Chromatographie
einer Reihe von Flavonderivaten, nicht aber von den Flavonglykosiden.
Bei den Flavonolen und Flavanonen lassen sich durch
eine schwache Pufferung der Kieselgel-G-Schicht mit Natriumacetat
(0,3m) kleinere und runde Flecken erzielen (Abb. 1; G2). Zur Sichtbarmachung
hat sich das von Neu9 beschriebene Naturstoffreagenz A
bestens bewährt. Im ultravioletten Licht fluoreszieren die getrennten
Substanzen (0,1 /^g) dann verschiedenartig und lassen sich so gut identifizieren.
Die stark polaren Flavonglykoside bleiben bei diesem Fließ -
mitte l am Startpunkt zurück. Nach längerem Bemühen wurde im Gemisch
Äthylacetat/Methyläthylketon/Ameisensäure/ Wasser 5 : 3 : 1 : 1
ein geeignetes stark polares System gefunden, das zum gewünschten
Erfolg führt (Abb. 2). Die zuckerfreien Flavonderivate wandern hierbei
in der Frontzone. Auf diesen Befunden aufbauend, konnten dann alkoholische
Auszüge von Arzneipflanzen untersucht werden. Als erstes
Beispiel seien einige Umbettiferen-Orogen herausgegriffen. Von beson-