Ich habe keine, sagte Kalle. Doch, du hast auch eine, sagte die Oma, weil du meinst, dass du keine hast. Das ist auch schon eine. Und du?, fragte er. Weißt du, sagte sie geheimnisvoll, ich habe sogar eine arge. Ich zeige sie dir mal. Ein paar Tage später kam sie barfuß aus dem Bad, zeigte auf den rechten Fuß. Siehst du, da ist die kleine Zehe mit der zweitkleinsten zusammengewachsen. Das ist eine von meinen Macken. Hast du noch mehr?, fragte Kalle. Denkst du, dass ich dir alle auf einmal verrate?, sagte Oma. Abends war es ganz anders als zu Hause. Da hatte ihn Mutter gebadet, und manchmal, wenn es spät geworden war, war der Vater dazugekommen, hatte gleich mitge- duscht und es war ein richtiges Wasserfest gewesen. Die Oma hatte ihm schon am ersten Abend den Wasch- lappen gegeben und ihm gesagt: Nun wasch dich mal. Da hatte er, weil alles noch so durcheinander war, zu heulen begonnen. Die Oma mit. Deshalb hatte er wieder aufgehört und sich eben selbst gewaschen. Das machten sie von da an immer so. Die Oma setzte sich auf den Rand der Wanne und sah ihm beim Waschen zu. Man kann dich richtig wachsen sehen, meinte sie. Aber sie trocknete ihn ab. Das tat sie gern.